Donnerstag, 30. Juli 2020
LAMMAS
Das Jahreskreisfest LAMMAS – die erste Ernte


Der August – Sommerferien. Hitze, Sonne den ganzen Tag, heiße Nächte. Sicher haben wir alle schon einmal den Begriff „Hundstage“ gehört für diese Zeit.
Wir schwitzen jeden Tag und wünschen uns manchmal ein wenig Regen und Abkühlung...doch eigentlich auch nicht...eigentlich gibt es doch nichts Schöneres, als gemütlich auf der Terrasse zu liegen, gekühlte Getränke zu genießen, vielleicht mit Minze...oder Zitronenwasser. Oder Wassermelone. Oder abends gemütlich im Garten mit Freunden grillen. Wenn doch mal das Wetter umschlägt, dann meist in Form eines Gewitters, laut krachend nach einem heißen Tag. Manchmal kurz und heftig mit Wolkenbruch und Hagelschlag.


Das ist der August – eine Zeit der Extreme kann man sagen.

Und das war er schon immer.



Was macht die Natur in dieser Zeit ?

LAMMAS ist das erste der drei großen Erntefeste unserer Vorfahren. Wie sehr sie von der Natur und ihren Gaben abhängig waren, merken wir schon daran. Wir feiern heute nur noch einmal Erntedank. Und letztendlich muss man doch zugeben: das macht man auch nur, wenn man in die Kirche geht und dort den großen geschmückten Altar bewundert. Wir so für uns...wann machen wir uns Gedanken wo eigentlich unser Essen herkommt? Wie abhängig wir alle von Mutter Natur sind?

Zu Zeiten des Lockdown denkt man kurz daran… Spargel- und Erdbeerernte fällt mangels eingeflogener Erntehelfer knapper aus… aber wenn wir in die Supermärkte schauen – gemerkt haben wir davon nichts, wir haben es nur alle gelesen. Sind vielleicht kurz aufgeschreckt. Und dann aber bald wieder zum Alltag übergegangen, als man merkte: Naja...soooo schlimm scheint es ja doch nicht gewesen zu sein.

Bei unseren Vorfahren sah das schon etwas anders aus. Erntehelfer...das war die eigene Familie, auf dem eigenen kleinen Feld...
Blitz und Hagelschlag im August – das war nicht unbedingt die heiß ersehnte Abkühlung. Das war auch Angst vor der Zerstörung der Ernte.

LAMMAS ist das Getreide-Erntedank. Wichtig auch bei diesem Festtag: Das BROT. Das erste, aus dem frisch geernteten Getreide gebackene, Brot. Brotbacken war früher eine Art Ritual, ein Zauber. Sogar in viele Märchen hat es das Brotbacken geschafft. Aus dem keltischen Begriff LAMMAS entstand das Altenglische „LOAF-MASS“, wörtlich übersetzt: „Die Messe für den (Brot)laib“. Im ländlichen Großbritannien wohl noch weit bis ins 19. Jahrhundert verbreitet: Der örtliche Pfarrer segnete die Brotlaibe der Bewohner.
Man muss sich das erstmal bildlich vorstellen um einen Eindruck zu haben von der Bedeutung dieser Ernte. Die Menschen liefen mit ihrem ersten selbstgebackenen Brot zu dieser Zeit zur Kirche um den Pfarrer seinen Segen dafür geben zu lassen.

Man ließ die letzte Garbe auf dem Feld stehen. Das kann man mit etwas Glück tatsächlich auch bei uns mancherorts noch sehen. Die letzte Gabe für die Kornmutter – als Dank. Und damit sie im nächsten Jahr auch wieder gnädig gestimmt sein sollte. Diese Garbe vergaß keiner. Sonst wurde aus der Kornmutter nämlich ganz schnell der Korndämon. Der setzte sich dann ins geerntete Getreide und ließ es faulen.

Die letzte Garbe auch als Gegenopfer.
Man glaubte, dass sich das Getreide opferte, um den Menschen Nahrung in Form von Brot zu geben. Somit war die letzte Garbe das Opfer der Menschen. Es blieb etwas stehen. Das Getreide fiel zu Boden und konnte für das nächste Jahr keimen. So blieb der ewige Kreislauf bestehen.


Die Themen, die wir für uns heute auch im übertragenen Sinne aus der Bedeutung dieses Jahreskreisfests ableiten, sind

* Dankbarkeit
* Vollendung oder Erfüllung
* Reife
* Früchte oder auch Belohnung
* Fülle

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