Freitag, 10. April 2020
GEDANKEN zu OSTERN
Zu Ostern noch einmal ein kurzer Rückblick.

Zu Ostara, dem Frühlingsanfang, sind Tag und Nacht gleich lang. Danach werden die Tage allmählich wieder länger. Die Sonne siegt über die Dunkelheit – der Sommer über den Frühling. Die Tagundnachtgleiche fand dieses Jahr am 20. März statt. Der darauf folgende Vollmond ist dieses Jahr am 08. April. Die Zeit zwischen diesen beiden Daten ist die besondere Ostara-Zeit. Wir durften sie ganz bei uns verbringen. Vielleicht ist vielen in dieser Zeit mehr in der Natur aufgefallen als sonst. Die Natur lässt sich nicht aufhalten, der Frühling ist nun endgültig angekommen.

Ostara ist ein Fest der Wiedergeburt. Das christliche Ostern basiert auch heute noch auf den heidnischen Prinzipien – wir feiern am Ostersonntag die Auferstehung, also die Wiedergeburt - und wird sogar auf eine sehr heidnische Vorgehensweise terminiert: Ostern findet immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühjahrstagundnachtgleiche statt.

Auch in anderen Kulturen wurde und wird die Auferstehung/Wiedergeburt gefeiert. An einer weiteren, viel älteren Legende haben sich auch die christlichen Kirchenväter bei der Ausbreitung der neuen Religion orientiert:

Der Gott Mithras hat seinen Ursprung im alten Persien.
Er wurde von einem Vatergott ausgeschickt, um das „Böse in der Welt“ zu überwinden. Bevor er starb, hielt Mithras mit zwölf seiner Anhänger ein letztes Abendmahl. Er wurde begraben und ist zu Frühlingsbeginn aus einer Felsenhöhle von den Toten auferstanden. Der Kult spricht davon, dass er als erwachsener Mann aus einem Felsen heraus „geboren“ wurde.
Sogar eine Abendmahlsfeier kannten die AnhängerInnen dieses Kultes: In unterirdischen Grotten, den Mithräen, kamen sie zum „heiligen Mahl ihres Gottes“ zusammen .
Von Kleinasien aus war der Mithras-Kult bald in ganz Europa, vor allem im Römischen Reich, sehr verbreitet und war eine sehr starke „Konkurrenzreligion“ zum noch neuen Christentum. Daher sahen sich die Kirchenväter gezwungen, einiges von den bereits existierenden Ritualen und kultischen Handlungen zu übernehmen. Eine Vorgangsweise, die nicht nur zu Ostern üblich war.

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